Unvorstellbar
In den Jahren von 1946 bis 1960 fanden 1. Millionen Menschen über Wipperfürth in NRW ein neues Zuhause. Alle kamen mit der Eisenbahn in Wipperfürth an. Nicht mit dem Schienenbus, sondern mit Güterwaggons und alten Personenzügen.
Dies soll gerade mit der geplanten Anschaffung des Güterwaggon dokumentiert werden.
Eigentlich war das Wipperfürther Lager für das ausgebombte Köln und dessen Bürger gedacht und sollte zur Rheinländer Rückführung dienen. Niemand sollte länger als 24 Stunden darin bleiben, bis er ein neues Zuhause zugeteilt bekam.
Dies änderte sich aber schnell, als der Flüchtlingsstrom, der vertriebenen Deutschen aus dem Osten immer größer wurde. Täglich kamen bis zu 4 volle Züge mit Vertriebenen an, das Durchgangslager mit 6 Baracken konnte den Ansturm kaum bewältigen. Eine Baracke war für 3000 Personen ausgelegt und hatte 1100 Betten, die mit Stroh ausgelegt, dicht nebeneinander und übereinander angeordnet waren.
Zuerst wurden die Ankömmlinge entlaust und ärztlich untersucht. Auf Grund der Überlastung wurde das Essen immer schlechter und die Hygiene wurde katastrophal. Krankheiten brachen aus. Die Betten waren mit Wanzen und Läusen übersäht. Baracken wurden unter Quarantäne gestellt.
Trotzdem gelang es, vor allem Mütter mit ihren Kindern, eine Bleibe auf Zeit zu vermitteln bis die Ehemänner aus den Kriegsgefangenenlager zurückkehrten. Meistens fanden sie bei Bauern im Umfeld von Wipperfürth eine Unterkunft.
Diese waren nicht begeistert und manchmal wurde dies auch gerne zum Ausdruck gebracht. Die Bevölkerung war ebenfalls nicht begeistert, selbst die Polizei war gezweiteilt, so gab es nur für das Durchgangslager eine Polizei. Trotzallem war es für die Geschäftsleute und Wipperfürth ein Gewinn.
Familien die Angehörige in NRW hatten konnten relativ schnell das Lager verlassen. Trotzdem lebten Menschen monatelang in den Baracken.
Der Film „ Das Durchgangslager Wipperfürth“ gedreht von Klaus Fink vom Film-Club 86, zeigt mit eindrucksvollen Bildern und Personen, wie Wachmann, Krankenschwester oder ehemaligen Flüchtlingen die Zeit des Lagers.
Da der Schienenbus mit seinen Fenstern für Fotos und Filmvorführungen nicht geeignet ist, wird die Dringlichkeit des Waggons immer vordergründiger, um gerade diese Zeit in Wipperfürth zu dokumentieren.
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