Die rote Laterne.
Sie zeigt den Abschluss des Zuges und wurde vorerst am Waggon angebracht, auch innen ist nun alles Beleuchtet, damit auch Abends Arbeiten durchgeführt werden können. Die Werkbank ist bestückt. Jetzt kann es losgehen.
In der Eisenbahnfrühzeit und bis etwa 1980 bestand das Zugschlusssignal aus aufsteckbaren Signallaternen, sogenannten Oberwagenlaternen. Diese wurden an seitlichen Signalstützen am letzten Wagen so aufgesetzt, dass sie nach vorn und hinten sichtbar waren. Auf diese Weise konnte die Vollständigkeit der Züge auch von der Lokomotive oder vom hochgelegenen Zugführerarbeitsplatz im Gepäckwagen festgestellt werden.
Dafür hatten diese Laternen Lichtaustrittsöffnungen jeweils für rotes Licht nach hinten und weißes Licht nach vorn sowie zu den Seiten hin das unbeleuchtete weiß-rote Tageszeichen. Betrieben wurden die Lampen mit Petroleum. Für den Wechsel vom Tag- auf Nachtzeichen und umgekehrt gab es Beleuchtungskalender. Gut erhaltene Oberwagenlaternen werden von Eisenbahnliebhabern geschätzt.
Seit den 1960er Jahren wurde wegen der Erfahrungen mit der durchgehenden Bremse und mit Fahrzeugen mit eingebauten Schlusslampen auf die Sichtbarkeit des Schlusssignals nach vorn verzichtet.
Die Signalstützen wurden danach in die Stirnwände oberhalb der Puffer verlegt. Ein weiterer Grund war die Notwendigkeit, die Fahrzeuge auch unter Fahrleitungen besteigen zu müssen. Der Betrieb der Petroleumlampen war aufwendig, denn sie mussten täglich aufgefüllt und gereinigt und zur Vermeidung des Rußens etwa eine halbe Stunde nach dem Anzünden nochmals nachreguliert werden.
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