Telefonzelle vor dem endgültigen Aus
1881 wurde die erste öffentliche Telefonzelle in Berlin aufgebaut. Es wurden in den folgenden Jahren mehr als 160 000 Telefonhäuschen aufgebaut und betrieben. Der Bedarf war riesig. Im Februar 2023 wird das noch übrig geblieben Netz der Telefonzellen vollständig abgebaut sein.
Wurde die letzte Telefonzelle in Gelb im April 2019 in Südbayern abgebaut, stehen bis heute noch einige graue Säulen an Flughäfen oder Bahnhöfen. Funktionsfähige Säulen stehen auch noch an 3 Standorten in Wipperfürth.
Standen vorher noch Menschenschlange vor den Münzfernsprechern, nimmt man die wenigen verbliebenen, heute mit Karte, dank des Handys nicht mehr wahr.
Erstaunlich, aber 14000 freistehende Telefon Säulen sind in Deutschland übrig geblieben, werden aber bis Anfang 2025 von der Bildfläche verschwunden sein.
Unsere originale aus den 80 er Jahren bleibt natürlich stehen und erinnert weiter an die Zeit ohne Handy und daran, dass man nicht immer erreichbar war.
In Zeiten allgegenwärtiger Mobilkommunikation ist die durch die Telefonhäuschen gegebene Nachvollziehbarkeit ortsgebundener Kommunikation bzw. Fernsprechtechnik im öffentlichen, städtischen Raum von hoher Bedeutung.
Beim offenen Donnerstag am Bahngelände kann man dann noch die alte Zeit erleben mit der schweren Türe, einem zerfledderten Telefonbuch und ein silberner Kasten mit schwerem Hörer: Nur die Älteren werden sich noch daran erinnern, ein möglichst kurzes (!) Gespräch aus einer Telefonzelle zu führen, während man fleißig Kleingeld in den Münzschlitz schob und wartenden Menschen davor standen.
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